Gipsplatte - Delfin von Knossos
Gipsplatte mit Motivvorgabe „Delfin“ ca. 17 x 22 x 1,5 cm
Unzählige Fresken, aber auch Vasenbilder zeugen von der Verbundenheit der Minoer mit dem Meer.
Inhalt: Eine Gipsplatte, eine Vorlage mit Umrandungen, eine Mal- bzw. Farbvorgabe, ein Blatt Kohlepapier. eine Kurzanleitung.
Anspruch: | Leicht |
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Dauer: | 1,5 Stunden |
Die Minoer
Sie waren die erste Hochkultur Europas, ihre Seefahrer dominierten Jahrhunderte lang das Mittelmeer und ihr Stierkult war Vorbild für die Sage des Minotaurus: Das bronzezeitliche Reich der Minoer, benannt nach dem sagenhaften König Minos, ist noch heute legendär.
Die Minoer errichteten bereits vor rund 5.000 Jahren große Palastanlagen auf Kreta, bauten Straßen und entwickelten eine bis heute unentzifferte Schrift. Ihr Einflussbereich reichte von den Inseln der Ägäis über Zypern und die Küste Kleinasiens bis nach Mesopotamien und Ägypten. Doch so prachtvoll und archäologisch ergiebig minoische Palastanlagen wie Knossos oder Phaistos sind – ihre Erbauer geben Forschern noch immer zahlreiche Rätsel auf. So ist auch der Grund für den Untergang des legendären minoischen Reiches nicht eindeutig geklärt.
Nur Bilder als Zeugen
Ein Faktor, dem die Minoer ihren Aufstieg und auch ihren Reichtum verdankten, war ihre Flotte. Die geografische Lage Kretas machte die Insel zu einem wichtigen Knotenpunkt im östlichen Mittelmeer. Für die Minoer wurden Meer und Seehandel daher zum treibenden Motor ihrer wirtschaftlichen und kulturellen Erfolgsgeschichte.
Vom minoischen Seewesen waren offenbar selbst die Griechen noch nachhaltig beeindruckt, wie die Aufzeichnungen des griechischen Geschichtsschreibers Thukydides zeigen: „Minos nämlich war der erste, von dem wir Kunde haben, dass er eine Flotte besaß, die das heute hellenische Meer weithin beherrschte ...“, heißt es in seinen Aufzeichnungen.
Aber wie sah die Flotte des sagenhaften Königs Minos aus? Und war sie tatsächlich so einflussreich wie es Thukydides beschreibt? Wenn Archäologen diese Frage beantworten wollen, stehen sie vor einem Problem. Denn zuverlässige Quellen über das minoische Seewesen existieren kaum. Schriftliche Aufzeichnungen, die über Schiffsarten, die Häfen oder den maritimen Handel Auskunft geben, fehlen.
Die einzigen handfesten Indizien sind spärliche Reste von Hafenanlagen auf Kreta und die unzähligen Abbildungen von Häfen, Schiffen und Wasser-kreaturen in der minoischen Bilderwelt. Denn sie finden sich nahezu überall: Ob als Ritzungen in Tonschalen, Gravuren auf winzigen Siegeln, bunte Fresken und einfache Tonmodelle – die schiere Häufigkeit dieser Motive macht klar, wie eng die Minoer mit dem Meer verbunden waren.