Gipsplatte – Stierspringer von Knossos
Gipsplatte mit Motivvorgabe „Stierspringer“ ca. 17 x 22 x 1,5 cm
Das Stierspringer Fresco aus dem Palast auf Kreta, ist eines der berühmtesten Relikte der minoischen Kultur.
Inhalt: Eine Gipsplatte, eine Vorlage mit Umrandungen, eine Mal- bzw. Farbvorgabe, ein Blatt Kohlepapier. eine Kurzanleitung.
Anspruch: | Leicht |
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Dauer: | 1,5 Stunden |
Sie waren die erste Hochkultur Europas, ihre Seefahrer dominierten Jahrhunderte lang das Mittelmeer und ihr Stierkult war Vorbild für die Sage des Minotaurus: Das bronzezeitliche Reich der Minoer, benannt nach dem sagenhaften König Minos, ist noch heute legendär.
Die Minoer errichteten bereits vor rund 5.000 Jahren große Palastanlagen auf Kreta, bauten Straßen und entwickelten eine bis heute unentzifferte Schrift. Ihr Einflussbereich reichte von den Inseln der Ägäis über Zypern und die Küste Kleinasiens bis nach Mesopotamien und Ägypten. Doch so prachtvoll und archäologisch ergiebig minoische Palastanlagen wie Knossos oder Phaistos sind – ihre Erbauer geben Forschern noch immer zahlreiche Rätsel auf. So ist auch der Grund für den Untergang des legendären minoischen Reiches nicht eindeutig geklärt.
Vom Stiersprung-Ritual zum Minotaurus
Ebenso mythenreich wie rätselhaft ist der Stierkult der Minoer. Abbildungen auf Fresken und Vasen zeigen immer wieder junge Männer, die Stiere an den Hörnern packen oder über sie hinweg springen. Gleichzeitig sind viele Schreine mit Doppelhörnern oder Stierköpfen verziert. Archäologen vermuten daher, dass die Minoer rituelle Stiersprünge veranstalteten, bei der junge Männer den Stier bei den Hörnern zu packen versuchten oder sich über seinen Rücken hinweg schwangen – eine lebensgefährliche Übung. Ob dies dabei quasi mit einkalkuliert war, sozusagen als Opfer für die Götter, ist strittig.
Dieser Stierkult ist wahrscheinlich auch der Ursprung des berühmten Minotaurus aus der griechischen Sagenwelt. Dieses Ungeheuer mit Menschenkörper und Stierkopf wurde der Legende nach in einem Labyrinth unter dem Palast des kretischen Königs Minos gefangen gehalten. Ihm sollen regelmäßig junge Männer und Frauen geopfert worden sein, die von anderen Ägäisreichen als Tribut nach Kreta entsandt werden mussten. Erst der griechische Held Theseus schaffte es, den Minotaurus zu töten und dem Labyrinth mit Hilfe von Minos‘ Tochter Ariadne zu entkommen.
Wie viel Wahres sich hinter der mythischen Verbrämung dieser Sage verbirgt, ist strittig. Einige Forscher halten es aber für möglich, dass tatsächlich junge Männer als Tribut nach Kreta geschickt wurden und dass diese an den rituellen Stiersprüngen teilnehmen mussten. Belege gibt es dafür jedoch nicht.